Allergien - Wenns juckt, brennt und fliesst

Petra Nigg • 31. Januar 2024

Nationale Gesundheitskampagne zu «Abklärung und Behandlung von Allergien»

Wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, juckts und brennts jede fünfte Person in der Schweiz in Nase und Augen.


Die diesjährige nationale Gesundheitskampagne der Schweizer Apotheken widmet sich im März dem Thema «Abklärung und Behandlung von Allergien». Seit Kurzem dürfen Apothekerinnen und Apotheker verschiedene rezeptpflichtige Medikamente zur Behandlung von Allergien abgeben – auch ohne Rezept vom Arzt. Dazu gehören Arzneimittel, die häufig zur Behandlung der saisonalen Allergie zum Einsatz kommen, wie kortisonhaltige Nasensprays, Augentropfen oder antiallergische Tabletten.


Was ist eine Allergie?

Fliegen die Pollen in der Schweiz, reagieren 1⁄5 der Bevölkerung mit allergischen Symptomen. Das bedeutet, dass das körpereigene Immunsystem mit einer überschiessenden Abwehrreaktion auf fremde Substanzen reagiert, auf die es eigentlich nicht reagieren sollte, da sie harmlos sind. Diese Reaktion äussert sich in Allergiesymptomen, wobei die Ausschüttung von Histamin und Entzündungsbotenstoffen eine wesentliche Rolle spielt. Zum Beispiel verursachen Pollen von Gräsern und Bäumen nach dem Einatmen von Blütenstaub rote, juckende Augen, Fliessnasen, Niesreiz und bei hoher Konzentration auch Atemnot. Nur etwa 20 Pflanzenarten in der Schweiz, neben Gräser auch Birke und Esche, sind bei einer Pollenallergie von Bedeutung. Die Mehrheit leidet vorwiegend unter Gräserpollen. Am meisten betroffen sind primär 15- bis 25-Jährige. Aber auch 70-Jährige können plötzlich allergische Reaktionen zeigen. Die Anzahl der Betroffenen steigt jährlich. Sicher ist: Allergien sind eine Folge unserer hohen Lebens- (z.B. exotischerer Speiseplan) respektive Hygienestandards. Aber auch der Klimawandel bringt neue Pflanzen und somit neue Pollen zu uns.


Allergien sind keine Bagatellen

Nur wenige allergische Reaktionen sind wirklich lebensbedrohlich, dennoch sind Allergien keine Bagatellerkrankungen. Werden diese nicht behandelt, könnte sich ein allergisches Asthma entwickeln. Grundsätzlich gilt: eine (Pollen-)Allergie sollte immer abgeklärt und der Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff möglichst vermieden werden. Ob Pollen-, Tier-, Hausstaubmilben-, Nahrungsmittel-, Medikamentenallergie oder Allergien aufgrund von Insektenstichen, am besten lassen Sie sich in der Apotheke Ihres Vertrauens umfassend beraten.


Wie wird Heuschnupfen behandelt?

Wie eine Pollenallergie am besten behandelt wird, hängt von Ihrer individuellen Krankheitsgeschichte sowie vom Schweregrad der Allergiesymptome ab. Meistens werden sogenannte Antihistaminika, Kortisonpräparate, aber auch pflanzliche Antiallergika oder homöopathische Produkte verwendet. Diese gibt es in Form von Tropfen, Tabletten oder Sprays. Internationale Leitlinien empfehlen den Einsatz von modernen Antihistaminika der 2. Generation wie z. B. Bilastin, (Levo-)Cetirizin, (Des-)Loratadin sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen, da diese viel seltener Müdigkeit und andere kognitive Einschrän­kungen verursachen. Langfristig kann eine allergenspezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) helfen, bei der der Körper langsam an das Allergen gewöhnt wird. Dadurch werden die Symptome um rund 75 % bis 80 % reduziert.

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